Tröstlicher Lieb stets ich mich ieb
wie ich erhieb und Huld erlangt eins Fräulein zart
Denn ich mit Fleiß in stiller Weis
noch dien zu Preis so hält mir das ganz Widerpart
Wer hätt gedacht
daß sollt sein gemacht
ein weiblichs Bild von Sinn und Muth
so fest und wild?
Phebe, dir geschach auch also gach
Do eilest nach Daphne, der Jungfrau umgezaum
Die dir entging. Zu stund anfing
Mit Laub umhing und ward ein schöner Lorbeerbaum
Dir nicht mehr wart von Blättlein zart
Denn nur ein Kranz den du noch trägst um ihr Lieb ganz
Ach, wär ich der. Denn jetzt nicht mehr
Von der ich jetzt gehr, möcht werden, dann ein Kränzlein fein
Darzu in Gunst! Damit umbsunst,
Nit als der Dunst, verging ohn Frucht die Liebe mein
Erst würd ich tröst, von Pein erlöst.
Mein Gmüt ganz ring. Vielleicht mir fürter baß geling
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1672 „Apollo und Daphne“)
Text und Melodie in Oeglin’s Sammlung 1512, Nr. 8 — Forster I. 1539, Nr. 123. Text auch auf einem fliegenden Blatt Nürnberg, Kunegunde. Hergotin. — Melodie bei Newsidlcr 1536 Mit geistlicher Umdichtung Triller 1559: „Tröstlich ist mir der Schmuck und Zier so mir durch Christ aus Gnad gegeben ist“. Daher auch Praetorius VII. 1609.