Treu geliebt und still geschwiegen
treue Liebe spricht nicht viel
Nur in unhörbaren Zügen
Wallt das heiligste Gefühl
Oft sagt eine stille Träne
Mehr als Sprach‘ und Melodie
O! der Liebe leise Töne
Sind nur Herzensharmonie
Ach! nur Wenigen gegeben
Ist es, ihren süßen Drang
Und ihr wundervolles Beben
Auszusprechen im Gesang
Wenig Männer Gottes sangen
Würdig von der Liebe; nur
Wenig Männer Gottes drangen
Ins Geheimnis der Natur
Heiß geliebtet! Dank und Segen!
meine Seele stammelts dir
Und mein Herz schlägt Dir entgegen
ewig treu, Geliebte, Dir
Drum vergib, dass ich geschwiegen
treue Liebe spricht nicht viel —
ach in unhörbaren Zügen
Wallt das heiligste Gefühl.
Text: Friedrich Zehelein
Musik: Mayr. Später hat Lindpaintner das Lied komponiert. Bei Böhme: „Sei gegrüßt in deiner Schöne (Der Abendstern)“ von Emmerich Joseph Otto von Hettersdorf,
Böhme druckt das Lied ohne die Strophen 3 u 4 und merkt dazu an in „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ (1895):
Zuerst in „Deutsches Liederbuch zum geselligen Vergnügen“ (Stuttgart Metzler 1791, S 131). Im Register ist Zehelein als Verfasser und Mayr als Komponist genannt. [..] Lindpaintners … vielfach gedruckte Mel ist aber nicht volkstümlich, sondern überkünstelt nach italienischer Manier verschnörkelt Deshalb haben wir auf eine passende volkstümliche Weise oben verwiesen.“