Traurig sehen wir uns an
achten nicht des Weines
Jeder schlägt die Augen nieder
Und der hohen Freudenlieder
Schallet heute keines
Nun so soll ein Trauerlied
Dir o Freund erschallen
Trinket jeder ihm zur Ehre
Ach und laßt der Trennung Zähre
In den Becher fallen
Zeuch in fernes Land und denk
Unsers Bunds hienieden
Dort am Sternenhimmel Bester
Knüpfet Ewigkeit ihn fester
Leb indeß in Frieden
Edel warest du und treu
Fromm und deutsches Herzens
Bleib es Lieber Edeln Seelen
Kann´s an Freuden nirgends fehlen
Und vergiß des Schmerzens
Heilig war uns mancher Tag
Mancher Abend heilig
Freundschaft gab uns alles Gutes
Freundschaft macht uns hohes Muthes
Glück, Und schwandst so eilig
Nun noch eins zu guter Letzt
Unsen Freund zu Ehren
Heute sind wir noch vereinet
Morgen wenn die Stund erscheinet
Fließen unsre Zähren
Text: Johann Martin Miller 1773
an Esmarch, zuerst in Voßischer ( Lauenburger) Musenalmanach für 1776
Musik: Christoph Ernst Friedrich Weyse (1774-1842), Melodie auch von Fr Reichardt ()
in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)