Tauet, Himmel, den Gerechten
Wolken, regnet ihn herab
Rief das Volk in bangen Nächten
Dem Gott die Verheißung gab
Einst den Mittler selbst zu sehen
Und zum Himmel einzugeben
Denn verschlossen war das Tor
Bis ein Heiland trat hervor
Gott der Vater ließ sich rühren
Treulich uns zu retten sann
Und den Ratschluss auszuführen
Trug der Sohn sich selber an
Schnell flog Gabriel hernieder
Kehrte mit der Antwort wieder
„Sieh, ich bin des Herren Magd
Mir gescheh, wie du gesagt.“
Als die Botschaft ward vernommen
Lag Maria im Gebet
Als das Wort ins Fleisch gekommen
Ging sie zu Elisabeth
Von dem ersten Gruß durchdrungen
Ist Johannes aufgesprungen
Der von Gott geheiligt war
Eh die Mutter ihn gebar
Dieser ließ den Ruf erschallen
„Sünder, wacht vom Schlummer auf
Denn es naht das Heil uns Allen
Hemmet euern Sündenlauf!
Lasst das Herz zu diesen Zeiten
Euch zur Buße vorbereiten
Wandelt auf der Tugend Bahn
Ziehet Jesum Christum an
„Lasst uns wie am Tage wandeln
Meldet Gier und Trunkenheit
Suchet, um gerecht zu handeln
Wahrheit, Frieden, Einigkeit
Jenem gänzlich nachzuarten
Dessen Ankunft wir erwarten
Dies, durch des Apostels Mund
Macht die ewge Wahrheit kund.“
Komm, o Herr, hilf uns erfüllen
Deines Knechtes heilgen Rat
Komm nach deines Vaters Willen
Wie sein Bote kund uns tat
Komm herab, bring uns den Frieden
Den du Allen hast beschieden
Welche guten Willens sind
Komm zu uns, o göttlich Kind
Text: Verfasser unbekannt, nach dem Originaltext von Jesuitenpater Michael Denis, 1774
Musik: Vereinfachte Melodie, nach Norbert Hauner (um 1777)