Tage der Wonne
kommt ihr so bald?
schenkt mir die Sonne
Hügel und Wald?
Reichlicher fließen
Bächlein zumal
Sind es die Wiesen?
ist es das Tal?
Blauliche Frische
Himmel und Höh
Goldene Fische
wimmeln im See
Buntes Gefieder
rauschet im Hain
Himmlische Lieder
schallen darein
Unter des Grünen
blühender Kraft
Naschen die Bienen
summend am Saft
Leise Bewegung
bebt in der Luft
Reizende Regung
schläfernder Duft
Mächtiger rühret
bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
gleich sich im Strauch
Aber zum Busen
kehrt er zurück
Helfet, ihr Musen
tragen das Glück
Saget, seit gestern
wie mir geschah?
Liebliche Schwestern
Liebchen ist da
Text: Johann Wolfgang Goethe (1749-1832)
Musik: auf die Melodie von Ännchen von Tharau
in: – Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Lieder für höhere Mädchenschulen (nur 1. u. 2.)