Stoßt an! Vaterland lebe! Hurra hoch! (Germania hoch!)

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Stoßt an! Vaterland lebe! Hurra hoch! Stoßt an!
Seid der Väter heiligem Brauche treu
Doch denket der Nachwelt auch dabei!
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Landesfürst lebe! Hurra hoch!
Er versprach zu schützen das alte Recht
drum wollen wir ihn auch lieben recht
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Frauenlieb lebe! Hurra hoch!
Wer des Weibes weiblichen Sinn nicht ehrt
der hält auch Freiheit und Freund nicht wert
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Männerkraft lebe! Hurra hoch!
Wer nicht singen, trinken und lieben kann,
den sieht der Bursch voll Mitleid an
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Freies Wort lebe! Hurra hoch!
Wer die Wahrheit kennet und saget sie nicht
der bleibt ein ehrlos erbärmlicher Wicht.
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Kühne That lebe! Hurra hoch!
Wer die Folgen ängstlich zuvor erwägt,
der beugt sich, wo sich die Übermacht regt
Frei ist der Bursch!

Stoßt an! Burschenwohl lebe! Hurra hoch!
Bis die Welt vergeht am jüngsten Tag
seid treu, ihr Burschen, und singet mir nach:
„Frei ist der Bursch!“

Stoßt an! Alldeutschland soll leben! Hurra hoch!
In Not und Kampf zusammen geschweißt
des freut sich, wer ein Deutscher heißt
„Germania hoch!“

Stoßt an! Der Kaiser soll leben! Hurra hoch!
Mög stets er stehn in Gottes Schutz
zu bieten allem Bösen Trutz
„Der Kaiser lebe hoch!“

Stoßt an! Der Landmann er lebe! Hurra hoch!
Sein Gerstenfeld durchfurcht der Pflug
er füllet stets auch unsern Krug
„Der Landmann hoch!“

Stoßt an! Das handwerk soll leben! Hurra hoch!
Der Hobel schleift, der Hammer saust
ins helle Feuer der Blasbalg braust
„Das Handwerk hoch!“

Stoßt an! Der Kriegerstand lebe! Hurra hoch!
Für Fürst und Volk in Freud und Weh
Bereit steht unsere deutsche Armee
„Der Kriegerstand hoch!“
Text: August von Binzer – 1817 (Strophe 1-7) und die weiteren Strophen von Karl Wirth , Freiburg –
nach dem Original „Stoßt an Jena soll leben“ von 1817 – nun – drei Jahre vor dem 1. Weltkrieg – wird daraus ein Loblied auf den Kriegerstand, der wie Bauer und Handwerker seine „deutsche“ Pflicht tut, für Kaiser und Vaterland. War es 1817 noch mutig ,den Text von August Binzer zu singen, so wäre es 1911 mutig gewesen, sich gegen das Lied auszusprechen! Es existiert auch eine leicht gemässigte katholische Version.
u.a. in: Concordia-Liederbuch (1911) —

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