„Das interessante Original der schönen Melodie mit Gitarrenbegleitung und dem vollständigen Texte nebst Photographie des Komponisten sandte der zweite Sohn des Komponisten Franz Gruber und dessen Amtsnachfolger zu Şallein Felix Gruber brieflich an Ludwig Erk. Dessen Sohn brachte es in Schorers Familienblatt 1893 Nr. 51 nebst Bildnis zum Abdruck, daher ich die Notation wiederhole.“
„Am Christabend 24. Dezember 1818 wurde das Lied in der Kirche zu Oberndorf zuerst aufgeführt und zwar mit Gitarrenbegleitung als Ersatz der unbrauchbar gewordenen Orgel. Der Dichter als Tenorist sang die Melodie und spielte dazu die Gitarre, der Komponist (Baß) sang die zweite Stimme, etliche aus dem Dorfe herzugeholte und rasch eingeübte Sängerinnen sangen nach Gehör den Chor dazu, d. h. die Wiederholung der zwei Schlusszeilen.“
(Böhme, 1895, in Volkstümliche Lieder der Deutschen)
Stille Nacht Heilige Nacht
Alles schläft, einsam wacht
nur das traute heilige Paar
Holder Knabe im lockigen Haar
schlaf in himmlischer Ruh
Stille Nacht! Heilige Nacht
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund
Da uns schlägt die rettende Stund
Christ in deiner Geburt
Stille Nacht Heilige Nacht
Die der Welt Heil gebracht
Aus des Himmels goldenen Höhn
Uns der Gnaden Fülle läßt sehn
Jesum in Menschengestalt
Stille Nacht! Heilige Nacht
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoss
Und als Bruder huldvoll umschloss
Jesus die Völker der Welt
Stille Nacht! Heilige Nacht
Lange schon uns bedacht
Als der Herr vom Grimme befreit
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß
Stille Nacht! Heilige Nacht
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja
Tönt es laut bei Ferne und Nah
Christ der Retter ist da
Text: Joseph Mohr (1818)
Melodie: Franz Gruber (1818)
Einfache Melodiefassung und ausführliche Geschichte des Liedes