Stets in Trauren muß ich leben
sagt woran hab ich´s verschuldt
Weil mein Schatz ist untreu worden
muß ich´s leiden mit Geduld
Vater und Mutter wollten´s nicht leiden
schönster Schatz das weißt du wohl
Sag mir die gewisse Stunde
wann ich zu dir kommen soll
Wie oft haben wir beisammen gesessen
so manche schöne halbe Nacht
und den Schlaf dabei vergessen
und mit Liebe zugebracht
Lieben sind zwar schöne Sachen
wenn man keine Falschheit spürt
täglich tut das Herze lachen
wenn man stündlich karessiert
Wo ich geh auf Weg und Straße
sehen mir´s die Leute an
meiner Augen Tränen fließen
ich kein Wort mehr sprechen kann
Meine Augen sind die Federn
meine Wangen das Papier
meine Tränen sind die Tinte
wann ich schreiben will zu dir
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) –