Spring auf, spring auf, feins Hirschelein,
Spring auf, auf deine Füße!
Spring auf und laufe fort
In das wunderschöne Ort,
Meine Kugel tut sich rühren.
Hubertus in dem Busche stand,
Seine Flinte tät er laden.
Jäger lad, und schieße drein,
Denn es muß geschossen sein,
Meine Büchse, die muß knallen.
Ach Jäger, lieber Jäger mein,
Warum hast du mich geschossen?
Denn mein junges, frisches Herz,
Das muß leiden großen Schmerz,
Meine Augen stehn mir offen.
Ach Hirchlein, liebes Hirschlein mein,
Was trägst du auf deinem Haupte?
Was ich auf dem Haupte trag,
Das darf ich schon jemand sag’n
Jesus Christus an dem Kreuze.
Da tat der fromme Jägersmann
Sein Haupt zur Erde neigen.
Nun schieß‘ ich kein Hirschlein mehr,
Sag dem grünen Wald ade,
In das Kloster will ich gehn.
Wer hat das schöne Lied erdacht?
Zwei junge Jägerburschen!
Auf der Straß und überall,
Wo sie nur beisammen war’n,
Haben sie es stets gesungen.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Melodie a) aus dem Spessart und dem Odenwald , Hessen , Hessen-Darmstadt ( Offental , Seligenstadt ) Baden und Bayern – b) Die zweite Melodie aus dem Liederhort I ist mündlich aus Hessen-Darmstadt ( Offental , Seligenstadt ) und weicht leicht von der ersten Melodie ab.
„Dieses Lied erinnert wohl an die bekannte Sage vom St. Hubertus: Auf der Jagd stieß ihm ein stattlicher Hirsch auf, der das heilige Kreuz zwischen seinem Geweihe trug“ (Erk)
in: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 56. Melodie 2) – Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1453 „St.Hubertus“) –