Sohn, hier hast du Rippespeer
Eß ihn uf – ick mag nich mehr
Nimm dich ooch den Sauerkohl
Ich will ruhn, mich is nich wohl
Det Jerichte, fett und rar
Eß ick schonst seit dreißig Jahr
Heite wieder, schön und frisch
bracht es Mutter uf den Disch
Hätte jeder so´n Jericht
Würd er keen Rebeller nicht
Sondern wäre jederzeit
Unterdahn der Obrigkeit
Denn is Eener satt und dick
denkt er nich an Pullentick
Und setzt sich mit keen Jewehr
Jejen dem Jesetz verquer
Sondern in die Tabagie
Setzt er sich zu der Partie
Trinkt der Weißen zwee ooch drei
Spielet Schafkopp un is frei
Dies, mein Sohn, bedenke wohl
Ehr mich Rippespeer un Kohl
Wenn du´s machtest, so wie ich
Werscht du keen Verbrecher nich
Text und Musik: Verfasser unbekannt – (ursprünglich in F. E. Moll : Illustrierter Berliner Vocativus (1857)
eine Parodie auf Der schwäbische Ritter an seinen Sohn : Sohn da hast du meinen Speer , erschienen 1779 und z.B. in Schulbüchern verbreitet
nach: Traurig aber wahr (1931) — Mutter der Mann mit dem Koks ist da (1977), auch in Krokodilstränen (1970)