So treiben wir den Winter aus,
Durch unsre Stadt zum Tor hinaus
Und jagen ihn zuschanden,
Hinweg aus unsern Landen
So treiben wir den Winter aus,
Durch unsre Stadt zum Tor hinaus
mit sein Betrug und Listen
den rechten Antichristen
Wir stürzen ihn von Berg zu Tal,
Damit er sich zu Tode fall.
Wir jagen ihn über die Heiden,
Daß er den Tod muß leiden.
Wir stürzen ihn von Berg zu Tal,
Damit er sich zu Tode fall.
und uns nicht mehr betrüge
durch falsche Lehr und Lüge
Wir jagen den Winter vor die Tür,
Den Sommer bringen wir herfür,
Den Sommer und den Maien,
Die Blümlein mancherleien.
Die Blümlein sind das göttlich Wort
das blüht itzunder an manchem Ort
Das wird uns rein gelehret
Gott ist`s, der hat gelehret
Das danken Gott von Herzen wir
und flehen, daß er wollt senden schier
Christum, uns zu erlösen
vom Winter und allem Bösen
Und nun der Tod das Feld geräumt
So weit und breit der Sommer träumt,
Er träumet in dem Mayen,
Von Blümlein mancherleyen.
Die Blume sproßt aus göttlich Wort,
Und deutet auf viel schönern Ort,
Wer ists der das gelehret?
Gott ists, der hats bescheret.
Text und Musik: Verfasser unbekannt – mindestens aus dem 16. Jahrhundert
Dieses „Mittfasten“-Lied wurde am Freudensonntag bzw. Rosensonntag (lat. Dominica de rosa) bzw. Brotsonntag, Totensonntag, Todsonntag oder schwarzer Sonntag gesungen, dem vierten Fasten- oder Passionssonntag vor dem Ostersonntag.