So mancher steigt herum
Der Hochmut bringt ihn um
Trägt einen schönen Rock
Ist dumm als wie ein Stock
Von Stolz ganz aufgebläht
O Freunderl, das ist öd
Wie lang stehts denn noch an
Bist auch ein Aschenmann
Ein Aschen! Ein Aschen
Ein Mädchen kommt daher
Voll Brüßler Spitzen schwer
Ich frag gleich wer sie wär?
Die Köchin vom Traiteur
Packst mit der Schönheit ein
Gehst glei in d Kuchel rein
Ist denn die Welt verkehrt?
Die Köchin ghört zum Herd.
Ein Aschen! Ein Aschen!
Doch vieles in der Welt
Ich mein nicht etwas s Geld
Ist doch der Mühe wert
Daß man es hoch verehrt
Vor alle braven Leut
Vor Lieb und Dankbarkeit
Vor treuer Mädchen Glut
Da zieh ich meinen Hut
Kein Aschen! Kein Aschen!
Text: Ferdinand Raimund (aus dem Stück: Bauer als Millionär , von 1826) – wurde zuerst am 10. November 1826 im Leopoldstädter Theater in Wien aufgeführt.
Musik: Josef Drechsler (1826)
in Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Großes Volks-Liederbuch (1900)