Wo (So) ist denn unser bitterlich’s Leben
Ein jeder treibt’s nach seinem Stand
Dem Saufen haben wir uns ergeben
Das Saufen das ist unser Aufenthalt
Aber ein Mann wie ich und du
Was macht sich der daraus
Aber ein Mann wie ich und du
Der stets besoffen geht ein und aus
Und ich als Fremder gar nicht viel zu fragen
Schönes Mädchen komm mit mir nach Haus
Unser Wechsel sein ausgegangen
Drum leiden wir jetzt große Müh
Und wenn das meine Mutter wüsste
Die weinte sich die Augen rot
Aber ein Mann wie ich und du …
Wenn das meine liebe Mutter wüßt
Ja wie es mir in der Fremde geht
Strümpf und Schuh sind schon gar zerrissen
Durch die Hosen pfeift der Wind
Aber ein Mann wie ich und du …
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Zeitschrift für Österreichische Volkskunde, Bände 13 – 14, 1907, Nr. 52
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Vagabundenlieder
Liederzeit vor 1907 - Zeitraum: 1871-1918: Deutsches Kaiserreich
Stichwort: Orte: Österreich, der Rhön, Odenwald, Rügen, Weimar
Geschichte dieses Liedes: Ich lobe mir das liederliche Leben
Textvarianten:
- “ …. aber das schien ihn gar nicht zu genieren er blieb sich stets gleich in seiner ruhigen ernsten Freundlichkeit und das empört mich am meisten, dass ich ihn gar nicht aus der Fassung bringen kann:
„Wenn das meine Mutter wüßte
Wie mir’s in der Fremde geht …“
Ja und wenn es verschiedne gute Tanten zu Hause wüssten, dass ich hier mit einem wildfremden Herrn einsam bei Mondschein Spaziergänge mache …“
(aus: Sommertage, in: Novellen, Marie von Welck, 1886, S. 57) - „Das alte Lied sagt: Wenn das meine Mutter wüßte, wie mir’s in der Fremde ging, Schuh und Strümpfe sind zerrissen …. Ja wenn das meine gute Mutter gewusst hätte. Bei mir waren auch Schuh und Strümpfe zerrissen …“
(in: Alte Erinnerungen, von H. Findeisen, 1897, S. 110)