So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Im Schnützelputzhäusel da geht es sehr toll
Da saufen die Tische und Bänke sich voll
Pantoffeln unter dem Bette
So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Der Tisch lag im Bette und stöhnte so lang
De heulte der Sessel, da weinte die Bank
Ganz jämmerlich taten sie klagen
So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Da rannte der Kessel ins Hühnerhaus
Der Ofen, der lief zur Stube hinaus
Eine spanische Mücke zu fangen
So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Da saßen zwei Ochsen im Storchennest
Die hatten einander gar lieblich getröst
Und wollten die Eier ausbrüten
So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Es zogen zwei Störche wohl auf die Wacht
Die hatten ihre Sache gar wohl bedacht
Mit ihren großmächtigen Spießen
So geht es im Schnützelputzhäusel
Da singen und tanzen die Mäusel
Da bellen die Schnecken im Häusel
Ich wüßte der Dinge noch mehr zu sagen
Die sich im Schnützelputzhäusel zutragen
Gar lächerlich über die Maßen
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
„Schnützelputz“ (abgeleitet von „Schnudelb(p)utz“ – wörtlich: Nasenschleim, Rotz Ein Beleg dieses Lügenliedtyps findet sich bereits im späten 17. Jahrhundert, dessen Refrain lautet:
„Das geht inß Gugenmanß Heuslin
Da dantzen vnd springen die Meuslin
Vnd stechen und beissen die Leußlin
Vnd bellen die Schneggen im Heuslin
Vor allem im Raum Frankfurt bekannt . Wurde zunächst in die 1807 durch Büsching und von der Hagen herausgegebene „Sammlung deutscher Volkslieder“ aufgenommen und daraus in den zweiten Band von „Des Knaben Wunderhorn“ (1808) übernommen.