Singt, fröhliche Zecher, der Vorzeit ein Lied
bei schäumendem Becher wird froh das Gemüt
Zwar tranken die Alten zur Neige manch Horn
doch drohend erschallten die Lieder voll Zorn
Weil Ketten sie hassten und Kerker von Stein
dacht jeder ohn Rasten das Land zu befrein
Drum kämpften und sangen in stattlicher Wehr
ohn Zittern und Bangen die Helden so hehr
Der Freiheit sie lebten , sie schlugen darein
daß donnernd erbebten die Eichen im Hain
Die Römer geschlagen in blutiger Schlacht
am Boden sie lagen umdunkelt von Nacht
Da rannten zur Tiber viel Bäche in Rom
von Tränen floß über der reißende Strom
Es färbte auf Tage die Lippe sich rot
so gehet die Sage vom römischen Tod
Wenn heut auf den Fluren Westfalens du stehst
erkennst du die Spuren, wohin du auch gehst
Wo deutsche Gestalten Roms Herschaft gestillt
hat „rot“ sich erhalten des Landes Gefild
Text: Michel – ?
Musik: auf die Melodie von Auf singet und trinket den köstlichen Trank
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)