Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren

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Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren?
Sind wir nicht gar schnell emporgediehn?
Malz und Hopfen sei an uns verloren
haben unsre Alten oft geschrien
Sähn sie uns doch hier, valleralla
bei dem lieben Biere, valleralla
das uns Amt und Würden hat verliehn

Ganz Europa wundert sich nicht wenig
welch ein neues Reich entstanden ist
Wer am meisten trinken kann, ist König
Bischof, wer die meisten Mädchen küßt
Wer da kneipt recht brav, valleralla!
heißt bei uns Herr Graf, valleralla!
wer da randaliert, wird Polizist

Unser Arzt studiert den Katzenjammer
Trinkgesänge schreibt der Hofpoet
Der Hofmundschenk inspiziert die Kammer
Wo am schwarzen Brett die Rechnung steht
Und der Herr Finanz, valleralla!
liquidiert mit Glanz, valleralla!
Wenn man contra usum sich vergeht

Um den Gerstensaft, ihr edlen Seelen
dreht sich unser ganzer Staat herum
Brüder, zieht, verdoppelt eure Kehlen
bis die Wände kreisen um und um
Bringet Faß auf Faß, valleralla!
aus dem Faß ins Glas, valleralla!
aus dem Glas ins Refektorium

Im Olymp bei festlichem Gelage
Brüder, sind wir uns einander nah
Wenn dann Hebe kommt, um uns zu fragen
„Wünschen sie vielleicht Ambrosia?“
Wie kommst du mir für? Valleralla!
Bring mir bayrisch Bier, valleralla!
ewig bayrisch Bier, halleluja

Text: A. Wollheim , 1835 (1817—1855)
Musik: auf die Melodie  Brüder zu den festlichen Gelagen

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