Siehst du am Abend die Wolken ziehn

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Siehst du am Abend die Wolken ziehn

Siehst du am Abend die Wolken ziehn
Siehst du die Spitzen der Berge glühn
Mit ewigem Schnee die Gipfel umglänzt
Mit grünenden Wäldern die Täler umkränzt
Ach, in die Ferne sehnt sich mein Herz

Ach, in den Wäldern, so ewig grün
Kann still und heimlich die Liebe glühn
Nur der Morgen sieht sie, der Abendschein
Und die Lieb‘ ist mit Liebe so selig allein
Ach, in die Ferne sehnt sich mein Herz

Am starren Felsen bricht sich der Nord
Sanft wehen Lüftchen im Tale fort
Durch die Wälder schimmert der Mond einher
Und ferne, da rauschet und brauset das Meer
Ach, in die Ferne sehnt sich mein Herz

O könnt ich ziehen im Morgenrot
O hauchte Abend mir Liebestod
Es schwindet das Leben, du weißt es kaum
O ewige Liebe, O ewiger Traum
Ach, in die Ferne sehnt sich mein Herz

Text: Gustav Hermann Kletke ( In die Ferne ), nach eigener Angaben um 1834 – Kletke, geboren 1813 in Breslau , starb 1886 in Berlin. Seine Gedichte erschienen zuerst gesammelt 1836 und 1852.
Musik: Friedrich Glück (1837). Erschienen mit Pianobegleitung als Musikbeilage zu Aug. Lewalds „Europa“.

Insbesondere in den ersten Jahren vielfach vertont, so von Franz Paul Lachner (1837), Josephine Caroline  Lang (1837), Johann Karl Gottfried Loewe (1837), Heinrich August Marschner (1839) Franz Otto (1838), Karl Gottlieb Reissiger (1874), Schwiening (1840), Eduard Hermes (1875), Johann Wenzeslaus Kalliwoda

in:  Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)


CDs und Bücher mit Siehst du am Abend die Wolken ziehn: