Wir sind ein Volk aus deutschem Blut
von echtem Schrot und Korn
und unsere Kraft und unser Mut
quillt aus des Herzens heilgem Zorn
im Glauben fest und durch ihn stark
so baun wir unsere Flur und Mark
Wir sind ein Volk nur schlecht und schlicht
dem deutschen Mutterland entstammt
für Bürgerfreiheit, Recht und Pflicht
für alles Große heiß entflammt
Wir sind ein Volk, gering an Schar
doch eines Sinns in Kampf und Fahr
Die einst im Teutoburger Wald
gekämpft die große Freiheitsschlacht
des Römervolkes Zwinggewalt
abschüttelnd mit vereinter Macht
die waren unsere Väter auch
und wir bewahren ihren Brauch
Wir wollen sein ein Volk wie sie
ein Volk , an Leib und Seele frei
ausharr´n in Arbeit , Kampf und Müh´
dem Vaterland und Volkstum treu
zu arm für Neid, zu hoch für Spott
und unsere feste Burg sei Gott
Ja, seine treue Vaterhand
schützt unsere Scholle Erde auch
und über unser kleines Land
weht sichtbrlich sein Segenshauch
noch stets in Drangsal und Gefahr
ward Gottes Hilf uns offenbar
Drum, wenn auch alles auf uns stürmt
wir stehn bis auf den letzten Mann
dem Muttervolke, das uns schirmt
ihm hangen wir vertrauend an
was wider sich uns rüst und rott
ein feste Burg ist unser Gott
Text: L. M. Moltke (1842)
Musik: Joh. Hedwig ()
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)