Sie war ein Mädchen voller Güte
und naschen tat sie auch sehr gern
bekam so manche Zuckertüte
von einem hübschen jungen Herrn.
Da rief sie: Heimat, süße Heimat,
wann werden wir uns wiedersehn
Da kam der Leutnant von der Garde
und lud sie ein zum Maskenball:
bei uns ist heute Maskerade,
und du sollst meine Tänzerin sein.
Da rief sie: Heimat, süße Heimat,
Wann werden wir uns wiedersehn
Vom vielen Tanzen war sie müde,
sie legt sich nieder auf ein Bett,
da kam der Leutnant von der Garde
und raubte ihr die Unschuld weg.
Da rief sie: Heimat, süße Heimat,
Wann werden wir uns wiedersehn.
In Stücke wollte sie sich reißen,
ins tiefste Wasser wollt sie gehn.
jedoch der Rhein war zugefroren,
und keine Öffnung war zu sehn.
Da rief sie:Heimat, süße Heimat,
Wann werden wir uns wiedersehn.
Da kam der Leutnant von der Garde
und sprach zu ihr: Mein liebes Kind,
mit dem Ertrinken mußt du warten,
bis daß die Wasser offen sind.
Da rief sie: Heimat, süße Heimat
Wann werden wir uns wiedersehn.
Nun hat sie all ihr Glück verloren,
nun ging sie heim ins Vaterland,
dort hat sie dann das Kind geboren,
den Vater hat es nie gekannt.
Da rief sie: Heimat, süße Heimat,
wann werden wir uns wiedersehn.
Text und Musik: unbekannt vor 1900
u.a. in Wie´s klingt und singt (1936) – Lieder aus der Küche (1957)