Sie standen in Norwegs Feld
gerüstet zum Streit;
Die alte gegen die neue Zeit.
Das, was mußt fallen
gegen das, was bestehn sollt
Das, was wollt wachsen
gegen das, was vergehn soll.
Da zogen das Schwert sie zur selbigen Stund
Der kühne junge Olaf und der graue Torehunt
Und der Heerruf erscholl, daß die Erdfesten dröhnten
Und die Pfeile schwirrten, und die Spieße stöhnten
Nun meldet die Sage: Da trug ein tapfrer Mann
Tord Foleson , Olafs Banner voran.
Von diesem Bannerträger wird man singen und sagen
Solang man in Norweg Banner wird tragen.
Denn wie er die tödliche Wunde empfing,
Weit vor in den Kampf mit dem Banner er ging
Und bevor er fiel: mit der letzten Kraft
Fest in die Erde stieß er den Schaft
Und die alte Sage, sie tut uns kund:
Tord fiel zu Boden, doch das Banner stund!
Und solches soll fürder ein jeder noch wagen
Der das Freiheitsbanner im Kampf mag tragen
Der Mann mag sinken, wenn das Banner nur steht
Gleich jenem in Norweg Feld, wie die Sage geht
Und das ist das Herrliche, Große auf der Welt:
Das Banner kann stehen, wenn der Mann auch fällt
Text: nach dem norwegischen Original von Per Sivile (1894)
Musik: Gustav Adolf Uthmann
in vielen Liederbüchern der Arbeiterbewegung der Weimarer Republik . Das Lied wurde oft an den Gräbern der Märzgefallenen nach dem Kapp-Putsch vom 13. März 1920 vorgetragen.
u.a. in. Kampfgesang (1921)