Sie sagen all, du bist nicht schön
Mein trautes Heimatland
Du trägst nicht stolze Bergeshöhn
Nicht rebengrün Gewand
In deinen Lüften rauscht kein Aar
Es grüßt kein Palmenbaum
doch glänzt der Vorzeit Träne klar
An deiner Küsten Saum
Und gibst dem König auch kein Erz
Nicht Purpur, Diamant
Klopft in dir doch das treuste Herz
Fürs heil´ge Vaterland
Zum Kampfe lieferst du das Roß
Wohl Tonnen Goldes wert
Und Männer, stark zum Schlachtentroß
Die kräft´ge Faust zum Schwert
Und wenn ich träumend dann durchgeh
Die düstre Tannennacht
Und hoch die mächt´gen Eichen seh
In königlicher Pracht
Wenn rings erschallt am Memelstrand
Der Nachtigallen Lied
Und ob dem fernen Dünensand
Die weiße Möve zieht
Dann überkommt mich solche Lust
Daß ich´s nicht sagen kann
Ich sing ein Lied aus voller Brust
Schlag froh die Saiten an
Und trägst Du auch nur schlicht Gewand
Und keine stolzen Höhn
Ostpreußen hoch, mein Heimatland
Wie bist du wunderschön
Text: Johanna Ambrosius (1884, Ostpreußen mein Heimatland ,Johanna Ambrosius, verh. Voigt , geboren am 3. August 1854 in Lengwethen bei Ragnit , Ostpreußen; gestorben am 27. Februar 1939 in Königsberg ) -> Johanna-Ambrosius-Webseite
Musik: auf die Melodie von Am grünen Strand der Spree (), auch vertont von W. Terlecki , Heinrich Leibenath , Karl Anton Guske (1863-1929)
in: Liederbuch Postverband (1898)