Seu lange wüi näu häwwet (Lippische Schützen, 1912)

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Seu lange wüi näu häwwet
Dat Pulver un dat Blüch,
Seu lange blüi wüi iusen Fürsten
Ter Lippe äuk näu trüg –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Wüi togen wal iut
Met das schwore Geschütz,
Dat donner un dat krache
Un dat dampe un dat blitz –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Un osse wüi niu köimen
Öwwer Kruizkreug no Lippspring,
Dat löiwe Vaderland, dat lag
Us jümmer näu innen Sinn –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Un osse wüi niu köimen
In dat hill’ge Paderborn,
Do merken müi, wüi hadden
Juse Fahnen oll verlorn –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Un osse wüi niu köimen
Teu’n löiben duitsken Rhüin,
Wo möchten us de Rhüinlänner
Mekens do gern früi’n –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Un osse wüi niu köimen
An’t Kowelenzer Dor,
Do seen sick de Kowelenzer| [S. 22]
Ganz lüise wat int Ohr –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Van wegen iuse breiten räuen
Strüimens an der Büxen,
Vermöinten söi, wüi wören
De Steiermärker Schützen –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Un osse wüi köimen
No Frankrüik henöin,
Do sengen de Franzeusen
Ganz erbärmlick an teu schröien –
Zum trullallallala, zum trullallallala,
Zum trulla, und die Lipper, die sind da!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Lippische Volkslieder. (1912, Nr. 8 – DVA: V 1/24479 und A 71566) Unter dem Titel „Bruchstücke aus einem Liede“ veröffentlichte Karl Wehrhan die Strophen 1, 4 und 5 in ähnlicher Form bereits 1908 in „Reime und Sprüche aus Lippe“. In: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 34 [1908], S. 156)

CDs und Bücher mit Seu lange wüi näu häwwet (Lippische Schützen, 1912):