Sei uns gegrüßt im Vaterlande

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Sei uns gegrüßt im Vaterlande
der du in Freundschaft unserer denkst
und jetzt zum heimatlichen Strande
beglückt die Schritte wieder lenkst
Der Sturm des Lebens trieb vor Jahren
hinaus dich in das Weltgewühl
doch was du Gutes auch erfahren
die Heimat blieb der Sehnsucht Ziel
Sei gegrüßt

Hat dir die Fremde auch gegeben
der ird´schen Güter Herrlichkeit
und dir dein ernstes Vorwärtsstreben
mit Huld belohnet allezeit
Es trieb dich doch ein stilles Sehnen
nach deinem Vaterland zurück
das dir mit allem seinen Schönen
erschloß des Lebens erstes Glück!
Sei gegrüßt!

So mög dir denn nach all den Stürmen
die du bezwangst mit starker Hand
das Schicksal Freud auf Freude türmen
im lieben teuren Heimatland
Mög still dahin dein Leben fließen
in lächelnder Behaglichkeit
und dir der Liebe Glück ersprießen
das jedes Menschenherz erfreut
Sei gegrüßt!

Text: Richard Matthes ()
Musik: Ernst Simon . Op. 247.

Begrüssungslied aus “ Die Heimkehr aus Amerika “ , Humoristische Szene von Richard Matthes. Musik von Ernst Simon. Op. 247.  Gesang. – Nr. lI.Begrüssungslied (Chor.)
Quelle: aus dem Material des Gesangsvereins Sulzburg / Baden , um 1900. , Verlag von C. RW. Siegel´s Musikalienhandlung ( R. Linnemann ) in Leipzig .

Personen des Singspiels:

  • Prahlhans, Amerikaner
  • Schneidig, Dirigent des Gesangsvereins „Humor“
  • Wunderlich (Sachse), Mitglied desselben
  • der Wirt vom „Krummen Türken“,
  • Ein Sänger
  • Ein Schornsteinfegerjunge
  • Der Gesangsverein „Humor“.
  • Chor

Die Sänger sitzen trinkend um eine lange Tafel. Diesem Lied geht folgende Szene voran:
Die Szene spielt im Gastzimmer des „Krummen Türken“.
Wunderlich: Gott Strambach, da werd ich mer auch gleich noch nen Humpen pumpen! Heda, Herr Wirt, wollen Sie mer uff Kredit noch eenen schpendier´n?
Wirt. Aber, Herr Wunderlich, Ihr Konto ist ja schon so voll beschrieben, daß ich beim besten Willen nichts mehr anschreiben kann.
Wunderlich. Pfui Schpinne! Schon ganz voll? Na, dann wischen Sie das oberste weg, damit sie für das neue Platz haben. Sie schreiben ja doch alles mit doppelter Kreide an!
Wirt. Ja, aber;… –
Schneidig. Halt, kein aber, Herr Wirt! Meine Herren, ich habe ihnen eine freudige Mitteilung zu machen. Erinnern sie sich noch unseres früheren Sangesbruders Prahlhans, der vor circa acht Jahren nach Amerika auswanderte? (Die Sänger bejahend)
Wunderlich. Ei herjejes, das is ja mei Special-Busen-Freund, der auch immer keen Geld hadde.
Schneidig. Nun also! Dieser hat mir mitgeteilt, daß er heute als schwerreicher Mann hier wieder eintrifft und dies freudige Ereignis mit uns hier im „Krummen Türken“ zu feiern gedenkt!
Wunderlich. Hurra! Da hab‘ ich wenigstens in Zukunft wieder jemand, den ich anpumpen kann, wenn ich „zufällig“ mei leeres Pordemonnaie vergessen hab!
Schneidig (nach der Uhr sehend). Meiner Berechnung nach muß Freund Prahlhans gleich hier sein! Ich schlage daher vor; wir empfangen ihn mit unserem Begrüßungsliede! Herr Wirt, passen Sie ein wenig auf und benachrichtigen Sie uns, wenn Freund Prahlhans kommt (Wirt ab.)
Wunderlich. Aber recht scheene singen, damit er keene Kopfschmerzen kriegt und sofort wieder abreißt! Wirt (hereinstürzend). Es kommt jemand die Treppe herauf! Das wird er ganz gewiß sein! (Die Sänger stehen in zwei Reihen neben der Türe.)

Dialog.

Schornsteinfegerjunge (den Kopf zur Tür hereinsteckend). Morgen wird gefegt!
Wunderlich. Pfui Schpinne, so eene Gemeenheet. Nu war’n mer so scheen im Zuge, und daderbei is es unser Freund gar nich !
Schneidig. Aber Herr Wirt, wie können Sie uns denn so anführen! Dafür zahlen Sie eine Lage Bier
Wirt. Aber meine Herren ….
Schneidig. Ach was! Herren hin, Herren her. Wende Sie sich nachher an unsem Freund Prahlhans, vielleicht bezahlt er die Lage, denn der ist ja jetzt ein schwerreicher Mann!
(Während der letzten Worte ist Prahlhans, auffallend gekleidet, eingetreten.)
Prahlhans. Ach, sehr angenehm! Guten Abend, meine Herren!
Wunderlich. I du meine Güte, das is er, weeß Knebbchen! Prahlhans, Herzensfreund, komme an mein Herz, alter Junge! (Sie umarmen sich. Darauf begrüßt Prahlhans den Dirigenten und die jubelnden Sänger.)
Wunderlich.Gott Strambach noch emal, Dir sieht mer´s aber weeß Knebbchen nicht an, daß Du acht Jahre in Amerika warst. Du wirst ja von Tag zu jünger und siehst so reich aus.
Prahlhans. Hahaha! Immer noch der Alte! Aber nun, Herr Wirt, Bier her! Ich habe einen kannibalischen Durst!
Wunderlich. Und wir, Sangesbrüder; wollen unserm Freund Prahlhans unser abgebrochenes Begrüßungslied singen. Der geeignete Moment is ja eigentlich vorüber aber das schadet nichts.
Schneidig. Also los, meine Herren!

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Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
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