Seht ihr drei Rosse vor dem Wagen
und diesen jungen Postillon?
Von weitem höret man ihn klagen
und seines Glöckleins dumpfen Ton
Still ist der Wald, öd sind die Auen
und er, er stimmt sein Liedchen an,
singt von den Augen, den schönen blauen
die er nicht mehr bewundern kann
„Lebt wohl, ihr Augen, ihe schönen blauen
denn ihr bereitet mir nur Schmerz;
Warum darf ich euch nicht mehr schauen
an denen hing mein ganzes Herz?“
„Leb wohl, du holde, zarte Jungfrau
du meiner Seele Paradies;
leb wohl, du Vaterstadt, o Moskau
wo ich mein Alles hinterließ!“
Und rasch ergreifet er die Zügel
und vorwärts geht’s in scharfem Trab:
noch einmal schauet er die Hügel
noch einmal der Geliebten Grab
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Komponist unbekannt, aus Rußland, vor 1840
u. a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) —