Seht ihr das Kreuz am Friedhof dort
geziert mit einem Jägerhut?
Da ruhn die meisten Brüder schon
vom zehnten Jägerbataillon
Der Herr Major, ein tapfrer Mann
ruht auch bei seinen Jägern schon,
im Todessschlummer eingewiegt
noch in dem Grabe unbesiegt
Am Grabe steht ein Jäger dort
betrachtet sich den stillen Ort;
gestützt auf seinen Flintenlauf
blickt wehmutsvoll zum Kreuz er auf
„O zürnt mir nicht, daß ich hier steh
und lebend euer Grab noch seh‘!
Vielleicht trifft bald, mir unbewußt
auch eine Kugel meine Brust.“
Und wie er spricht so inniglich
da teilt die Wolke plötzlich sich,
der Mond tritt aus den Wolken ganz
es strahlt das Kreuz im Silberglanz
Da wird dem Jäger wohl ums Herz
und er vergißt den Trennungsschmerz,
es hebt sich mutig seine Brust
er eilt zum neuen Kampf mit Lust
Kommt ihr einmal an diesen Ort
betrachtet ihr den Friedhof dort,
dann betet auch ein still Gebet
beim Jägerkreuz, das drinnen steht!
Das Kreuz geziert mit Kranz und Hut
bezeichnet noch der Jäger Mut;
sie kämpften all bei Sedan dort
und ruhen nun an stillem Ort
Text: Verfasser unbekannt – nach dem österreichischen Soldatenlied „Seht ihr das Kreuz am Kirchhof dort“
Musik: trad
nicht im Kommersbuch von 1914!