Schwert kehr zurück in deine Scheide
fahr wohl! verlornes Vaterhaus
muß ziehn im blutbekränzten Kleide
ein Bettler in die Welt hinaus
Noch eine Hand voll Erde reiche
du vaterländ´scher Boden mir
Dann wend ich das Gesicht, das bleiche
vom Schauer, der nun über dir
Hinaus, hinaus in weite Ferne
in welches Land mir nicht bewußt.
vertrockne, Tau der Augensterne
versteinre, Herz in dieser Brust
Wo sie mit Jubel mich empfangen
kredenzen mir viel edlen Wein
rot küssen mir die bleichen Wangen
muß wohl das tapfre Frankreich sein?
Doch nein! was hör ich? Deutsche Laute!
was seh ich? Deutsche! Deutsches Land!
und Frankreich, weh, auf das ich baute
stößt mir zurück die wunde Hand.
Wohlan! mich rührt nicht Lust, nicht Schmerze
Nicht Frankreichs Wermut, Deutschlands Wein
Glückselig ist ein Polenherze
Wenn es geworden ist ein Stein
Text: Justinus Kerner (1786 – 1862) um 1830
siehe: Polenlieder