So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt
vom Köpfle bis zum Füßel
ist sie gar wohl bestellt
Die Wänglein weiß und rot
ihr Mund wie Zuckerbrot!
So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt
Viel weicher, als die Seide
ist ihr kohlschwarzes Haar,
und ihre Äuglein beide
sind wie die Sternlein klar;
sie blinzeln hin und her
sind schwarz, wie Vogelbeer
So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt
Im Dörflein ist kein Mädchen
so fleißig wie mein Braut:
im Winter dreht sies Rädchen
im Frühling pflanzt sie´s Kraut
im Sommer macht sie s Heu
tragt Obst im Herbst herbei
So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt.
Auch schreibt sie, s ist ein Wunder
jüngst schickt sie mir ’nen Brief,
daß mir die Backen runter
das helle Wasser lief;
liest sie in der Postill
so bin ich mäuschen still
So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt.
Ihr sollt sie tanzen sehen
mein trautes Liselein,
sie hüpft und kann sich drehen
als wie ein Wieselein;
doch schleift und tanzt sie dir
am liebsten nur mit mir.
So herzig, wie mein Lisel
gibts halt nichts auf der Welt
O traute Lisel! länger
renn ich nicht hin und her,
es wird mir immer bänger
wenn doch die Hochzeit wär
Im ganzen Schwabenland
kriegst keine treu´re Hand.
O tu, mein trautes Lisel
wenn doch die Hochzeit wär
Text und Musik : Daniel Schubart , 1783.
Weitere Vertonung von H. W. Freytag
Zu Anfang des 19 Jahrhunderts viel gesungen