Schon welken die Blätter schon zieht der Wind
er jaget die Wolken vorüber geschwind
Wohlauf noch genossen mit trunkener Brust
wohlauf bis zur Neige die fliehende Lust
Mag einen der Lenz und der Sommer dahin
mag reifen die Saat und die Blume verblüh´n
Was draußen für Wind und für Wetter auch sei
Wir bleiben vereinigt, wir bleiben uns treu
Laß wogen, laß wehen! Im Herzen da weht ein Hauch
der die Flamme des Lebens erhöht, ein Hauch
der die Rinde des Dünkels zerbricht
ein Leben in Wahrheit ein Leben im Licht
Und wie wir uns trennen von Wald und Feld
zerstreut uns das Schicksal wohl weit in die Welt
und ob wir uns scheiden nach Süd nach Nord
die Liebe, sie lodert im Herzen doch fort
Text: H. Bolze —
Musik: auf die Melodie von Wohlauf noch getrunken
in Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859, dort das letzte Lied im Buch)