Schönster Schatz auf Erden
ich lieb dich ganz allein
ich hoff du sollst mein werden
sollst auch mein eigen sein
Gibst du mir Wein zu trinken
so tu ich dir Bescheid
tust du mir heimlich winken
so ist mein Herz erfreut
All Freud ist mir benommen
vor lauter Traurigkeit
weil ich mein Schatz seh kommen
in eim schneeweißen Kleid
Ja ja ich habs gesehen
und nicht mehr sehen kann
Mein Herz tut mir so wehe
es brennt wie Feur und Flamm
Glaub nicht der falschen Zunge
die mich so sehr veracht
Wer mir mein Schatz nicht gönnet
dem sag ich gute Nacht
Ich geh nicht aus den Stegen
ich geh nicht aus der Stadt
bis ich mein Schatz gesehen
und ihn geküsset hab
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 84) – Liederhort II (1893, Nr. 649 „Vorbedeutung“)
Auch als „Schönster Schatz mein Engel“ vielfach mündlich überliefert aus dem Odenwald , Bergisches Land , etc. Die Melodie und die Schlußstrophe wird auch verwendet in dem Lied Es wollt ein Jäger jagen wohl in das Tannenholz
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit vor 1843 - Zeitraum: 18. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Orte: Bergisches Land, Lothringen, Odenwald
Geschichte dieses Liedes: Jäger und Mädchen im Tannenholz, Schönster Schatz auf dieser Erden
Anmerkungen:
Vielfach mündlich aus dem Odenwald, dem Clevischen und Bergischen: Schon in Erk’s Volksliedern I. 2, Nr. 29. Die Melodie gehört ursprünglich zum Lied: „Es wollt ein Jäger jagen.“ — Mit anderer Melodie aus dem Lahnkreise (siehe unten), bloß 1., 3., 4. und 5. Str.
Textvarianten:
Zu den Textvariationen schreibt Ludwig Erk in Deutscher Liederhort (1856):
- 1,1: Schönster Schatz mein Engel —
- 4,1: Weil ich es hab gesehen
- 4,3: tut mir mein Herz so wehe , das tut mein Herze kränken —
- 4: Als ich ihn sah von ferne und tät ihn schauen an
brennt mir mein Herz vor Liebe wie eine Feuerflamm — - 5: Das tun die falschen Zungen, die mich und dich veracht,
die mir mein Schatz nicht gunnen, den sag ich gute Nacht — - 6: Ich geh nicht aus dem Städtchen, geh auch nicht aus der Stadt, bis daß ich mein Feinsliebchen wohl in den Armen hab
Zweite Melodie:
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
Vergl. Erl I, 2. 29 (daher Fink, Hausschatz) — Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) — Kretzschmer II. S. 25. — Kretzschmer I. 426. — Schlesische Volkslieder S. 203 (andere Melodie) — . Ditfurth II, 69. — Simrock 240. — Altrhein. Märlein 108. — Mittler 658 — — Deutscher Liederhort (1856, Nr. 84 „Vorbedeutung“) — Scherer, Jungbrunnen S. 158 (wie Erk). — Reifferscheid S. 74 (aus Hessen mit anderer Mel. und Versetzung der Strophen.)