Schönste willst du mich mordieren
Steck den Degen durch mein Brust
Und versetz mir eine Wunden
Dass das Leben mich verdroß
Lieber tu mir Gift eingeben
Als verfälschen meine Treu
Lieber bring mich um das Leben
Als bei dir in Ungnad sein
Willst du meinen Stand verachten
Welcher ist vor dich zu schlecht
Willst du jenen so verachten
Denk es wird schon werden recht
Denn ich bin noch jung an Jahren
Wer weiß wo mein Glück noch lauft
Unglück hab ich schon erfahren
Da die Lieb ums Geld verkauft
Und wenn man will Vögel fangen
Wirft man nicht mit Prügel drein
Lieben das ist mein Verlangen
Aber s’wird nicht’s letztemal sein
Lieben ist mir angeboren
Keusche Lieb ist schon erlaubt
Der ist in der Zahl der Toren
Der sich selbst der Lieb beraubt
Schönster Schatz auf dieser Erden
Zweifle nicht an meiner Treu
Du wirst noch mein Eigen werden
Wenn du mir nur bleibst getreu
Es tut mir sonst nichts gefallen
Als nur deine Zärtlichkeit
Ja du bist die Schönst von allen
Ja die Schönste weit und breit
Schönste dir zu Dienst ich lebe
Weil ich leb auf dieser Erd
Wann ich werd den Geist aufgeben
Du bist dann noch liebenswert
Doch soll nichts verändert werden
Denn der Tod zu schwach wird sein
Auch mein Aschen in der Erden
Soll zu deinen Diensten sein
Text: Verfasser unbekannt, ohne Melodie in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Aus einem 1769 geschriebenen Liederheft (Besitz von Mündel in Straßburg) Das jüngere Volkslied daraus ,das mit Str 4 anhebt: s Liederhort II Nr 545 Vergl K Becker Rhein VL Nr 57 Mündel Elsass 146