Schön ist ein Zylinderhut

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Schön ist ein Zylinderhut

Schön ist ein Zylinderhut
Juchheidi, juchheida
Wenn man ihn besitzen tut
Juchheidi, heida
jedoch von ganz besondrer Güte
Sind stets zwei Zylinderhüte
Juchheidi, juchheida
juchheidi jucheirassa
Juchheidi, juchheida
Juchheidiheida

Hat man der Zylinder drei
Hat man einen mehr als zwei
Vier Zylinder, das sind grad
Zwei Zylinder zum Quadrat

Fünf Zylinder reicht genau
Für drei Kinder, Mann und Frau
Sechs Zylinder, es ist toll
Machen das halbe Dutzend voll

Sieben Zylinder sind genug
Für nen kleinen Leichenzug
Hat man der Zylinder acht
Wird der Pfarrer auch bedacht

Hat man der Zylinder neun
Kriegt der Küster auch noch ein
Zehn Zylinder sind bequem
Für das Dezimalsystem.

Elf Zylinder, o wie fein,
Sind zwölf Zylinder minus ein
Zwölf Zylinder, o wie schön,
Würden den Aposteln  stehn

Text: Verfasser unbekannt
Musik: Studio auf einer Reis

Andere Version des Refrains: zB in „Der Pott (1935,1942):

„Juppheidi Juppheida
Schnaps ist gut für die Cholera!“

gemeint war aber sich doch:

„Juppheidi Juppheida
Schnaps ist gut gegen Cholera!“


CDs und Bücher mit Schön ist ein Zylinderhut:

Anmerkungen zu "Schön ist ein Zylinderhut"

Weitere Textvariationen:

Wenn man sechs Zylinder hat / hat man ein halbes Dutzend grad
Hat man der Zylinder acht / Wird der Kantor auch bedacht
Neun Zylinder, das sind grad / drei Zylinder ins Quadrat
Hat man der Zylinder elf / hat man einen minus zwölf

Älteste schriftliche Fassung von 1907 (Holzapfel):

Schön ist ein Zylinderhut, wenn man ihn besitzen tut
doch von ganz besond’rer Güte sind wohl zwei Zylinderhüte.
(oder sind die 2 Mark 50 Hüte)
DVA, Gr VII b = Vierzeiler Nr.2286. – SH,NS,SL, FR (1907), BY,BA.

Das Lied könnte zusammenhängen mit der letzten Cholera-Epidemie in Deutschland, Hamburg 1892. Darauf deutet der Refrain: „Schnaps ist gut für die Cholera“ hin und der Zusammenhang mit einem Leichenzug bzw. Trauerzug:

„Du hast keinen Begriff, wie hier der schwarze Tod herrscht“, schrieb der Dichter Detlev von Liliencron in einem Brief. „Geschrei, die Sanitätsbeamten alle besoffen, roh; der Kadaver wird aus den Häusern herausgerissen, einige Sanitätsbeamte sprengen mit großen Malerquasten, ob auf Tote oder Kranke, große Massen Chlorkalk.“ Tatsächlich schlingern auf den Straßen Betrunkene umher, denn es hält sich die Annahme, dass Alkohol vor einer Ansteckung schütze.“ (Stern)

„Die Choleraepidemie von 1892 in Hamburg war der letzte große Ausbruch der Cholera in Deutschland. Er hatte aufgrund hamburgischer Besonderheiten verheerende Ausmaße. Der zu Hilfe gerufene bekannte Bakteriologe Robert Koch kommentierte die Verhältnisse beim Rundgang durch das Gängeviertel: „Ich habe noch nie solche ungesunden Wohnungen, Pesthöhlen und Brutstätten für jeden Ansteckungskeim angetroffen wie in den sogenannten Gängevierteln, die man mir gezeigt hat, am Hafen, an der Steinstraße, an der Spitalerstraße oder an der Niedernstraße. […] Ich vergesse, daß ich mich in Europa befinde.“ (Wikipedia)

"Schön ist ein Zylinderhut" in diesen Liederbüchern

u. a. in Der Pott (1935, 1942)