Schlumm’re Liebchen bist noch klein
Weißt vom schönen Sonnenschein
Weißt vom Strahl des Mondenlichts
Und von Wald und Bäumen nichts
Liebchen schlumm’re werde groß
Sollst es seh n auf meinem Schoß
Sollst den Glanz des Himmels seh n
Und aus ihm die Sonne geh n
Über Wiesen frisch und grün
Wo die blauen Veilchen blüh n
Veilchen werden dann gepflückt
Du an’s Mutterherz gedrückt
Liebchen schlumm re wachs heran
Siehst in meinen Armen dann
Auch der Abendsonne Glut
Siehst wenn Feld und Aue ruht
Gold und Purpur überall
Beim Gesang der Nachtigall
Unterm Nachtigallenlied
Kommt der helle Mond und sieht
Mild herab auf dich und mich
Alle Blumen neigen sich
Und die Händchen falt ich dir
Kleiner Engel Gott ist hier
Gott ist hoch im Sternenglanz
Und im niedern Veilchenkranz
Ist wo jener Vogel schlägt
Und wo dieser Arm dich trägt
Sag an jedem Orte dir
Liebes Mädchen Gott ist hier
Text: Jakobi
in Kindergärtlein (1841)