Schleswig-Holstein, meerumschlungen (IV)

Das neue Schleswig-Holstein. Neujahrsgruß in die Heimat. 1. Januar 1864.

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Schleswig-Holstein, meerumschlungen
Hehr entstieg der Zeiten Nacht
Wofür blutig oft gerungen
Deine gold´ne Freiheit tagt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt
Auf, mit Gott! mein Vaterland

Ob auch wild die Brandung tobte
Flut auf Flut, von Bai zu Bai
Herrlich reifte dir erprobt
Deutsche Tugend, deutsche Treu
Schleswig- Holstein, stammverwandt
Auf mit Gott! mein Vaterland!

Gott ist stark auch in den Schwachen
Und dem Kühnen winkt der Sieg
Frisch ans Ruder, daß dein Nachen
Sicher durch die Klippen flieg
Schleswig-Holstein, stammverwandt
Auf, mit Gott! mein Vaterland

Wo die Wogen stolz sich bäumen
Vor dem blutgen Danebrog
Wo die Fluten grollend schäumen
An den freien deutschen Koog
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Stehe fest, mein Vaterland

Und wie deine Söhne starben
Frei einst an der Königsau
Wie die blauweißroten Farben
Rauschend ziehn von Gau zu Gau
Schleswig- Holstein, stammverwandt
Bleibe treu, mein Vaterland!

Deutschlands Sproß, du Doppeleiche
Unter einer Krone Dach
Bleibe treu, und nimmer weiche
Fest trotz Sturm und Wetterschlag!
Schleswig-Holstein, stammverwandt
Wanke nicht, mein Vaterland!

„Zum Schlüsse sei noch eine von Chemnitz selbst herrührende Variation erwähnt, durch die er 1864 das Lied den veränderten politischen Verhältnissen anpassen wollte. Sie erlangte jedoch keine Verbreitung, da der konservative Volksgeist auch hier an der einmal populär gewordenen Fassung festhielt. Der Text der Umdichtung, die am 1. Januar 1864 entstand und am 12. Januar in Nr. 5 der Itzehoer Nachrichten, 48. Jahrg., veröffentlicht wurde. ( Auch veröffentlicht in Klaus Groths Sammlung: „Lieder aus und für Schleswig-Holstein“, Hamburg 1864, S. 169)“

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