Heinrich wo greifst Du Denn hin?

Heinrich August Mayer
ist nur vormittags Kassier’r
zwischen drei und vier –
sitzt er am Klavier!
Denn er liebt den Richard Wagner
wenn er noch so schwer
Lohengrin noch mehr
als den Tannhauser!
Wühlt er in den Tasten, hüpft der alte Kasten,
alles kracht und dröhnt – und sein Weibchen stöhnt

Heinrich, wo greifst du denn hin?
Was sind das für Harmonien?
Heinrich, ich bin sehr gespannt
wo willst du hin mit der Hand?
Das ist doch kein Lohengrin –
wo sind die Noten und wo deine Pfoten?
Ja sag mir, was hat das für Sinn?
Heinrich, wo greifst du denn hin?

Heinrich jagt nach Schmetterlingen
auf der grünen Flur,
denn er schwärmt ja nur
immer für Natur!
Plötzlich fliegt ein bunter Falter
grad auf etwas zu,
was in aller Ruh
fallen ließ die Kuh!
Heinrich will mit raschen Handgriff nach ihm haschen,
doch es hält zum Glück, ihn sein Weib zurück!

Heinrich August Mayer
ist ein alter Don Juan,
fängt mit jeder an
wo und wann er kann!
Bei der Köchin, bei der Zofe
bei der Gouvernant‘,
da ist er konstant
immer bei der Hand.
Heute abends hat ihn grad erwischt die Gattin
mitten im Gedräng, weg mit der „La Meng“

Text: Fritz Löhner-Beda
Musik: Richard Fall

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