Schlaf sanft und wohl, mein liebes Kind,
Dieweil die Engel bei dir sind!
Sie sehen Gottes Angesicht,
Sie wachen hier und schlafen nicht.
Du schläfst und liegest weich dabei,
Dein Heiland lag auf Stroh und Heu,
Im finsteren Stall auf Holz und Stein
du liegst in deinem Wiegelein
Gott segne deiner Mutter Schoß
nimm zu, gedeih und werde groß
fromm und an deiner Seelen reich
an Weisheit deinem Jesu gleich
Gott fülle dich mit Gnad und Licht
daß durch dich andern Wohl geschicht
und werd ein Baum der Schatten giebt
du Pflänzlein drein sich Gott verliebt
Gott ist ein wahrer Kinderfreund
wenn sie der Weisheit Schüler seind
sowohl als sein Sohn Jesus Christ
die Kinder segnet herzt und küßt
Sagt sind die Freuden jener Zeit
nicht eine Kinder Herrlichkeit
Sagt wer in Christi Reich eingeht
als der es wie ein Kind empfäht
Sei wie das traute Jesuskind
gerecht. getreu und fromm gesinnt
dies Kindlein ging die Tugendbahn
und war den Altern untertan
Dein Gott verkläre für und für
sein liebes Jesuskind in dir
daß deine Seel erkennt und faßt
was du am Kindlein Jesus hast
Schlaf liebes Kind schlaf unbetrübt
wenn Gott Verstand und Jahre gibt
so wachs im Geiste Tag und Nacht
bis dich Gott ewig selig macht
Text und Musik: Verfasser unbekannt , aus Gießen ? Gießener Liederblatt
in Liederbuch des deutschen Volkes (1843)
Das Lied steht gekürzt auch in späteren Liederbüchern, z. B. Zupfgeigenhansl (1908) — Alpenrose (1924), anstatt „Wiegelein“ in Strophe 2 auch „Windelein“ – weitere Strophe
Dir störet niemand Schlaf und Ruh,
Ihm setzen tausend Feinde zu,
Du lebst ohn‘ einigen Verdruß,
Da er das Elend leiden mußt