Schlaf, Kindlein, schlaf!
Der Vater hüt´t die Schaf
die Mutter schüttelt´s Bäumelein
da fällt herab ein Träumelein
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Am Himmel zieh´n die Schaf´
Die Sterne sind die Lämmerlein
der Mond, der ist das Schäferlein
Schlaf, Kindlein, schlaf
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Christkindlein hat ein Schaf
Ist selbst das liebe Gotteslamm
das um uns all zu Tode kam
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Schlaf, Kindlein, schlaf!
So schenk‘ ich dir ein Schaf
mit einer goldnen Schelle fein,
das soll dein Spielgeselle sein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Schlaf, Kindlein, schlaf,
und blök nicht wie ein Schaf:
Sonst kommt des Schäfers Hündelein
und beißt mein böses Kindelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Geh fort und hüt‘ die Schaf,
geh fort, du schwarzes Hündelein,
und weck mir nicht mein Kindelein!
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Text: 1. Strophe: Verfasser unbekannt, ab Strophe 2 Kunstdichtung
Musik: Volksweise, Komponist unbekannt
Diese Fassung von „Schlaf Kindlein Schlaf“ als „Morgenlied von den Schäfchen“ in Des Knaben Wunderhorn . III. 1808 Anh. 59 . Seitdem bis heute vielfach nachgedruckt. Nur Str. 1 ist Volksgut und allgemein bekannt. Melodie nach Erks Jugendalbum Nr. 24. Von den Verfassern des Wunderhorn (von Arnim / Brentano) stammen die weiteren Strophen. (Anmerkungen nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel, 1895)