Schauts außi, wies regnet
schauts außi wies gießt
schauts außi wies Wasser
vom Dach abi schießt
Gar’n wunderliebs Dierndl
Hab i heut woanen sehn
und do hab i‘ s halt g’fragt
was‘ m Dierndl is g’schehn
Schauts außi, wies regnet …
Und ’s Dierndel hat gsagt:
Warum sullt i nit woa’n?
Und mei Bua der is gestorb’n
Und jetzt bin i alloan
Schauts außi, wies regnet …
Ej du wunderlichs Dierndl
Hör auf mit dei’m Woa’n
Du darfst um a Büeberl
Der gstorben is, nit woan’n!
Schauts außi, wies regnet …
I bin a arms Dierndl
Kumm nimmer auf d’Höh
Hab koan Vater, koa Mutter
Ka Büeberl nit meh!
Schauts außi, wies regnet …
Und du wunderliebs Dierndl
Hör auf mit dei’m Woan’n!
Schau, i wüßt dir a Büeberl
bleib nit alloan!
Schauts außi, wies regnet …
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus dem Bayerischen Hochlande
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 605 „Tröstung“)
Liederthema: Mundart, Niederdeutsch und Dialekte, Trauerlieder
Liederzeit vor 1842 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Regen • Orte: Bayern
Textvarianten:
Andere Schreibweise:
Schaugts aussi, wias regnet
Schaugts aussi, wias giaßt
Schaugts aussi, wias Wassa
vom Dach abischiaßt
Erklärung
- 1,1 außi — hinaus
- 2, 1 Dierndel = Mädchen.
- 2, 2 woanen = weinen.
Zweite Melodie:
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In diesen Büchern:
u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Zupfgeigenhansl (1908) — Erk, Liedertafel 1882, Nr. 101 (Satz von Fr. Riegel in München) — Kretzschmer VL. II, 203. — Härtel, Liederlexikon Nr. 636 — Frankfurter Kinderleben (1929, nur 1. Strophe, Nr. 3100)