Schatz du bleibst hier und ich muß fort
ach Gott, wie wird mir´s gehen
wer weiß, ob wir ein einzigsmal
uns beide wiedersehen
Jetzt steig ich auf mein Pferdchen auf
meine Augen sind voll Wasser
Ach großer Gott jetzt muß ich fort
ich muß mein Schatz verlassen
Ich muß dich verlassen und ziehn ins Feld
dazu bin ich erschaffen
Soldatenleben mir besser gefällt
ich tausche mit keinem Pfaffen
Und wenn du in die Fremde kommst
so denk doch wieder zurücke
ich hab viel tausend Seufzerlein
die will ich nach dir schicken
Sitz auf, sitz auf und reit davon
den Säbel an der Seiten
der Feind greift an, gibt kein Pardon
wir müssen alle streiten
Frankreich ist so weit und breit
da liegen zwei schmale Landstraßen
da hat so mancher junge Soldat
sein jung frisch Leben gelassen
Und wenn ich dann gestorben bin
Wer wird dann um mich trauern?
Und auf der weiten grünen Heid
Da wird mein Leib verfaulen.
In England sind die Keller voll Wein
Dazu die Tisch voll Braten
Und alles muß verzehret sein
O weh uns armen Soldaten!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Der Text vom Rhein. bei Mittler Nr. 1421. Simrock Nr. 296. Etwas abweichend Erk I, 3, 33.
Musik: Obige Melodie bei Ditfurth Volks- und Gesellschaftslieder 1872, Nr. 51. Bei Erk nach nach der Melodie.: Es liegt ein Schloß in Österreich.
in: Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1412 „Abschied des feigen Soldaten von seiner Geliebten“)
auch in Weltkriegs-Liedersammlung (1926, ohne die 3. und die beiden letzten Strophen)