Sabinchen war ein Frauenzimmer,
Gar hold und tugendhaft
Sie diente treu und redlich immer
Bei ihrer Dienstherrschaft.
Da kam aus Treuenbrietzen
Ein junger Mann daher,
Der wollte so gerne Sabinchen besitzen
Und war ein Schuhmacher.
Sein Geld hat er versoffen
In Schnaps und auch in Bier
Da kam er zu Sabinchen geloffen
Und wollte welches von ihr
Sie konnt ihm keines geben
Drum stahl sie auf der Stell
Von ihrer treuen Dienstherrschaft
Sechs silberne Blechlöffel
Doch schon nach siebzehn Wochen
Da kam der Diebstahl raus,
Da jagte man mit Schimpf und Schande
Sabinchen aus dem Haus
Sie sprach „Gottvergessener
(Sie rief: Verfluchter Schuster )
Du rabenschwarzer Hund!“
Der nahm sein krummes Schustermesser
Und schnitt ihr ab den Schlund.
Ihr Blut zum Himmel spritzte
Sabinchen fiel gleich um;
Der böse Schuster aus Treuenbrietzen,
Der stand um sie herum
Sie tat die Glieder strecken
Nebst einem Todesschrei
Den bösen Wicht tun jetzt einstecken
zwei Mann der Polizei
In einem finstren Kellerloch
Bei Wasser und bei Brot,
Da hat er endlich eingestanden
Die schaurige Freveltot
Und die Moral von der Geschicht
Trau keinem Schuster nicht!
Der Krug, der geht so lange zum Wasser
Bis daß der Henkel bricht
Der Henkel ist zerbrochen
Er ist für immer ab
Und unser Schuster muß nun sitzen
bis an das kühle Grab
Text und Musik: Verfasser unbekannt- aus dem 19. Jahrhundert
eigentlich eine Parodie auf die zahlreichen, damals im Umlauf befindlichen Moritaten
in Sport-Liederbuch (1921) — Die weiße Trommel (1934) — Die Mundorgel (1953) – Krokodilstränen (1970) —