s wollt einmal ein junger Knab
mit ner Jungfer streiten
sie sollt ihm den Apfel rot
über die Wienstadt reichen
Soll ich dir den Apfel rot
über die Wienstadt reichen
mußt du mir den grünen Wald
mit der Sichel abschneiden
Soll ich dir den grünen Wald
mit der Sichel abschneiden
mußt du mir die Sternlein zählen,
die am Himmel leuchten
Soll ich dir die Sternlein zählen
die am Himmel leuchten
mußt du mir ein Leiter anlehnen
daß ich kann naufsteigen
Soll ich dir ein Leiter anlehnen
daß du kannst naufsteigen
mußt du mir ein Kind gebärn
ohne Schmerz und Leide
„Soll ich dir ein Kind gebärn
ohne Schmerz und Leide
mußt du mir ein Wieglein baun
ohne Schnitzer und Schneide
Soll ich dir ein Wieglein baun
ohne Schnitzer und Schneide
mußt du mir von krummem Rohr
grade Spindeln schneiden
Soll ich dir von krummem Rohr
grade Spindeln schneiden
mußt du mir von Haberstroh
spinnen feine Seide
‚‚‚Soll ich dir von Haberstroh
spinnen feine Seide
mußt du mir ein Pferd beschlan
zu Pfingsten auf dem Eise
„Soll ich dir ein Pferd beschlan
zu Pfingsten auf dem Eise
mußt du mir ein Hammer schmieden
aus ner hohlen Weide
Länger hielts der Knab nicht aus
sie war zu gescheite:
Ei so will ich nimmermehr
mit ner Jungfer streiten!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in. J. G. Meinert „Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens.“ S. 80
Deutscher Liederhort (1856, Nr. 152a)