’s ist keis verdrießlichers Lebe
As wenn men i’s Chlösterli göt
Darirnne muest du blibe
Muest alli Schätzeli mide
O Himmel was han i getan
Die Liebi ist Schuld daran
Und wenn ich i d’Chille gange
Und bete mein Brevier
Und wenn ich das Gloria patri sing
So liegt mir mein Schätzeli stets im Sinn.
O Himmel was han i getan
Die Liebi ist Schuld daran
Wenn ich in die Stube chume
Dört stat mei Tischli allei
Ich isse das Brod und trinke de Wi
Und denke: Hätt i mis Schätzli derbi
O Himmel was han i getan
Die Liebi ist Schuld daran
Wenn ich in das Chämmerli chume
Dört stat mis Bett allei
I liege dari, daß Gott erbarm
Und denke : Hält i mis Schätzli im Arm
O Himmel was han i getan
Die Liebi ist Schuld daran
In der Nacht, wenn ich erwache
So greif ich hin und her
Da mag ich grife wo ich will
Es blibt doch Alles leer
O Himmel was han i getan
Die Liebi ist Schuld daran
Dort chömed mi Vater- und Mueter
Si chömed un sueched mi hei
Si hend gar schöni Chleideli a
Und i mueß i der Chutte sta.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 921b)
Tobler, Schweizerische Volkslieder, S. 202: „Mundartlich aus dem Freiamt Aargau durch Professor Rochholz.“ — Schon im Vossischen Musenalmanach für 1777, Hamburg S. 79, aus dem Kanton Schwyz; mitgeteilt, aber der Dialekt mit vielen schriftdeutschen Wörtern durchsetzt. —
„Wie in der Einsamkeit und dem strengen Dienste des Klosters die jungen Nonnen doch immer wieder mit ihrem Gedanken zu den Freuden der weltlichen Liebe zurückkehren, ist in einer ganzen Gruppe solcher Nonnenklagen besungen.“