Ruhig ist des Todes Schlummer
und der Schoss der Erde kühl;
Da stört unsre Ruh kein Kummer
nicht der Leidenschaften Spiel
Unsre Sorgen, gross und klein,
schlummern alle mit uns ein
Unsre Seufzer, unsre Tränen
werden ewig dann gestillt;
Unsre Wünsche, unser Sehnen
alles, alles wird erfüllt.
Herzen, die sonst heiss gewallt
liegen fühllos dann und kalt
Läg auch meines, von den Sorgen
dieses Lebens nicht empört,
in der Erde Schoss verborgen,
wo nichts seinen Frieden stört.
Kühles Grab, o wann nimmst du,
mich in deine stille Ruh
Text: vermutlich Dorothea Charlotte Elisabeth Spangenberg geb. Wehrs (1782) oder Emilie Harms (bzw Berlepsch)
Musik: a) Georg Heinrich Warneke (1783) — b) Adam Erk (1801) — c) Türk (1810, Halle) — d) G. S. Spieker (1810) — e) C. G. Tag () — f) Johann Gottlieb Naumann () – u. a.
CDs und Bücher mit Ruhig ist des Todes Schlummer (Grabesruhe):
Anmerkungen zu "Ruhig ist des Todes Schlummer (Grabesruhe)"
Der Text steht zuerst im Göttinger Musenalmanach von 1782 , Unterschrift: Aemilia. Als Verfasserin galt lange Zeit Emilie Harms- Wenn in Finks Hausschatz 953 als Dichterin Emilie v Berlepsch angegeben ist, so führt das wieder auf Emilie Harms zurück, deren erster Mann Berlepsch hieß. Nach Hoffmann „Volkstümliche Lieder, Nachtrag zu 747“ soll das Lied von Dorothea Charlotte Elisabeth Spangenberg geb. Wehrs 1781 verfasst sein. Vielleicht bezieht sich letztere Angabe auf die Zusatzstrophe, welche heißt:
Möchte bald die Stunde kommen
wo mein ganz befreiter Geist
von der Erde weggenommen
dich nun ewig glücklich preist
Zittre Seele länger nicht
wenn des Körpers Bau zerbricht
Das Lied wurde bis zur Neuzeit an den Gräbern gesungen.
Angaben nach Böhme: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895