Roland, der Ries, am
Rathaus zu Bremen
Steht er im Standbild
Standhaft und wacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Kämpfer einst Kaisers
Karls in der Schlacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Männlich die Mark‘ einst
Hütend mit Macht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Wollten ihm Welsche
Nehmen die Wacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Wollten ihn Welsche
Werfen in Nacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Lehnet an langer
Lanz‘ er und lacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Ende ward welschem
Wesen gemacht
Roland, der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen
Wieder wie weiland
Wacht er und wacht
Text: Friedrich Rückert (um 1815)
Musik: Franz-Magnus Böhme (1890?)
Rolandssäulen heißen die riesenhaften, aus Holz oder Stein geformten Bildsäulen, eines geharnischten Mannes mit Schwert und Wappenschild, auf den Markt oder Hauptplätzen Norddeutschlands, besonders Niedersachsens und der Mark Brandenburg, wahrscheinlich Zeichen der Gerichtsstätte, oft auch Symbole städtischer Freiheit und Selbständigkeit. Die bekanntesten sind die in Bremen und Berlin. (Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)