Reicht mir einmal
Den Wanderstab her
Damit ich kann reisen
In die weite, weite Welt
In die weite, weite Welt
Zu Wasser und zu Land
Ein Mädchen zu lieben
Ist mir ja keine Schand
Und als ich nun
In das Dorf rein kam
Die Herzallerliebste
In der Haustür stand
Sie winket mit den Äugelein
Sie scharret mit dem Fuß
Sie weiß aber nicht
daß ich wandern muß
Adje, mein Schatz
Behüte dich Gott
Die Stunde ist gekommen
Und ich muß fort
Und geht es dir wohl
Gedenk an mich
Und geht es dir übel
So kränkt es mich
Ei so wollt ich wünschen
Wir wären heut ein Paar
Auf daß wir stünden
vor dem Traualtar
Und täten uns die Hände
Darauf geben
Auf daß wir könnten
In Freuden schweben.
Ei so wollt ich, daß der Himmel
Wär Papier
Und alle Sterne wären
Schreiber hier,
Und jeder Stern schriebe
Mit fünfhunderttausend Händen
Daß unsere Liebe nimmt
Nimmermehr ein End
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1607 „Des Wanderburschen Abschied vom Herzlieb“, ohne Melodie)
Aus Kloster-Michaelstein (bei Blankenburg) Aufgezeichnet durch Dr. Alb. Kuhn (1858). Metrisch sehr mangelhaft. Die 4. Strophe erinnert an „Wenn alle Brünnlein fließen“, die 9. und 10. an: „Es hat es Buur es Töchterli“ und andere Lieder.