Recht vergnüget kann man leben
wenn man lebet ohne Weib
Dann hat man nur alle Morgen
stets allein für sich zu sorgen
wie man pfleget seinen Leib
Mancher möcht vor Liebe sterben
Eh er in den Ehstand kommt.
Ist er kaum ein Jahr darinnen,
Tut er sich recht wohl besinnen,
Wie er wieder kommt heraus.
Geh nur hin, du junger Lecker,
Geh nur hin, du jung frisch Blut:
Bald wird aus dem süßen Lecken,
Bald wird aus dem süßen Schmecken
Nicht« als Kummer und Verdruß.
Ich will meine Jahr erwarten
Bis daß ich recht mannbar bin
Dann wird sich’s noch einmal schicken
Daß ich Eine werd erblicken
Die erfreut mein Herz und Sinn.
Kommen mir die Heiratsgrillen
Kommen sie mir in den Sinn
Tu ich mir ein Pfeiflein füllen
Das vertreibt mir meine Grillen
Fliegen mit dem Rauch dahin
Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus dem Kreis Limburg und Untertaunus. —
in Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 862)