Ob ich gleich kein Schatz mehr hab
werd ich einen finden
Ging die Straßen auf und ab
ging die Straßen auf und ab
bis zu der Linden.
Als ich zu der Linden kam
Stand mein Schatz daneben
Grüß dich Gott, herztausiger Schatz
Wo bist du gewesen?
Schatz, wo ich gewesen bin
Kann ich dir wohl sagen
Bin gewesen im fremdem Land,
Habe viel erfahren
Was du da erfahren hast
Kannst du mir wohl sagen?
Hab erfahren, daß junge Leut
Bei einander schlafen
Bei mir schlafen kannst du wohl
Will dirs gar nicht wehren:
Aber nur, herztausiger Schatz
Aber nur in Ehren!‘
Zwischen Berg und tiefem Thal
Saßen einst zwei Hasen
Fraßen ab das grüne Gras
Bis auf den Rasen.
Als sie sich nun satt gefressen hatt’n
Legten sie sich nieder
Nun ade, herztausiger Schatz
Jetzt komm ich nicht wieder!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
vielfach mündlich überliefert, Text hier nach einer Niederschrift unfern Wittenberg 1834 durch Dr. H. Leyser.
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 511 „Welterfahrung“)
Aus Strophe 6 und 7 dieses Liebesliedes hat sich das spaßige Hasenlied mit gleicher Melodie herausgebildet.