O weh wie dörrte allgemach

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O weh, wie dörrte allgemach
das Land der Sonnenschein!
Die Ströme werden träg und falsch
die Bäche trocknen ein.
Verdürstet schmachten Baum und Strauch
die Blümlein welken hin.
Wie freu´ ich mich, dass ich nicht auch
ein Wassertrinker bin!

Das Mühlrad, das so lustig ging
blieb längst verdrossen stehn.
Den Fischen scheint’s ein böses Ding
als wär’s um sie geschehn.
Das Wild im Forste ächzt und stöhnt
kein Bächlein trifft es an.
Hätt ich an Wasser mich gewöhnt
wie übel wär ich dran!

Es lechzen auf versengter Au
nach Labung Halm und Blatt.
Wie gierig trinken sie den Tau
und werden doch nicht satt!
Die Sonne kommt, die schnell verzehrt
was auf den Blättern glänzt;
mir wird, wenn ich ein Glas geleert
ein neues schnell kredenzt

O Zeus, ich bin des Mitleids voll
es dünkt mich doch nicht recht,
dass alles ringsum dursten soll
indessen einer zecht.
Gieß Regen aus vom Himmelszelt
auf Anger, Flur und Hain!
Ich sitz, solang er niederfällt
im Trocknen bei dem Wein

Text: Johann Troja –
Musik: Rudolph Hemmleb
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1890 : Zeitraum:


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