O Tübingen du teure Stadt!

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O Tübingen, du teure Stadt!
bin deiner Weisheit voll und satt!
Ade, ihr alten Mauern!
Aus ist es mit dem Trauern!
Und aus wohl mit dem blanken Geld
doch in der weiten, freien Welt
lebt stets der Bursche munter.
Juchei, ins Tal hinunter
Juchei, ins Tal hinunter

Der Neckar rauscht, die Sonn nicht steht
der Wind von Wolk zu Wolke weht,
und Storch und Reiter fliegen
juchei! in langen Zügen.
O Erde! wie bist neu du mir!
O Herz, wie regt es sich in dir
mit Jauchzen und mit Singen
daß möcht die Brust zerspringen
daß möcht die Brust zerspringen.

Fahr aus, du Staub, der in mich kam
Schulweisheit und du Bücherkram,
in alle Winde fliehe
daß die Natur erziehe!
Herz, öffne dich nur weit, nur weit
sieh, all die grüne Herrlichkeit
muss in dir Raum jetzt finden
Ade, ihr Herrn dahinten!
Ade, ihr Herrn dahinten!

Text: Justinus Kerner (1786-1862)
Musik: Friedrich Silcher , (1789-1860)

u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Deutsch-Österreichisches StudentenliederbuchDeutsches Lautenlied (1914) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1862 : Zeitraum:
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