O mein teures Oberschlesierland
wie hab ich dich so lieb
Und wenn mich auch des Schicksals Hand
in weite Ferne trieb
mein Sinnen bleibt dir zugewandt
O mein teures Oberschlesierland
o Heimat lieb und traut
O mein teures Oberschlesierland
wie bin ich stets entzückt
hab ich das Haus am Wiesenrand
nach langer Zeit erklickt
wo einst das beste Mütterlein
mich segnend abends wiegte ein
o Heimat lieb und traut
O mein teures Oberschlesierland
wie weitet sich die Brust
denk ich an Kindheit, Spiel und Tand
wo ich nach Herzenslust
im Erlenbusch am Karpfenteich
mir aufgebaut ein Märchenreich
o Heimat lieb und traut
O mein teures Oberschlesierland
wie bist du mir so wert
Das schönste Glück, das ich je fand
du hast es mir beschert
Ein treues Weib, ein goldnes Herz
das mit mir teilet Freud und Schmerz
o Heimat lieb und traut
O mein teures Oberschlesierland
wie bist du doch so schön
mit deinem grünen Oderstrand
und deinen sanften Höh´n
wo schmucke Kirchlein niederschaun
auf Feld und Wald und Busch und Au´n
o Heimat lieb und traut
O mein teures Oberschlesierland
wie bist du doch so reich
an Kohlen, Erz und Waldbestand
kein Land kommt dir wohl gleich
Milliarden hebt bei Tag und Nacht
dein Bergmann aus dem tiefen Schacht
o Heimat lieb und traut
Text: unbekannt
Musik: auf die Melodie von Nun ade du mein lieb Heimatland
in Schlesier-Liederbuch 1936, S. 8