O König von Preußen

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O König von Preußen, Du großer Potentat
Wie sind wir deines Dienstes so überdrüßig satt!
Was fangen wir jetzt an in diesem Jammertal
Allwo ist nichts zu finden als lauter Not und Qual.

Und kommt das Frühjahr an dann ist die große Hitz‘
Da muß man exerzieren daß ei’m der Buckel schwitzt.
Da muß man exerzieren von Morgen bis Mittag
Und das verfluchte Leben das währt den ganzen Tag.

Vom exerzieren weg, geht’s wieder auf die Wacht,
Kein Teufel tut nicht fragen ob man gefressen hat.
Kein Branntwein in der Flaschen, kein weißes Brot dabei,
Ein schlechtes Tabakrauchen das ist der Zeitvertreib.

Und kommt ein‘ frisch‘ Parad‘, tut man ein falschen Schritt,
Dann hört man es schon rufen der Kerl muß auf den Glied!
Patrontasche runter, den Säbel abgelecht,
Und tapfer drauf geschmissen bis er sich nicht mehr regt.

Ihr Herren nehmt’s nicht wunder wenn einer desertiert,
Wir werden wie die Hunde mit Schlägen strapaziert;
Und bringen Sie uns wieder, sie hängen uns nicht auf,
Das Kriegsrecht wird gesprochen: Der Kerl muß Gassen lauf!

Und wann wir Gassen laufen so spielet man uns auf
Mit Waldhorn und Trompeten, dann geht es tapfer drauf.
Da werden wir gehauen von manchem Musketier
Der eine hat’s Bedauern, der and’re gönnt es mir.

Und werden wir dann alt, wo wenden wir uns hin?
Die Gesundheit ist verloren, die Kräfte sind dahin.
Und endlich wird es heißen, geh‘ Vogel ohne Nest!
Geh‘ Alter nimm‘ den Bettelsack, bist auch Soldat gewest!

Text: aus dem 18. Jahrhundert
Musik: „Wir preußischen Husaren

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Liederzeit: vor 1800 : Zeitraum:
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